Frieden? Freiheit? Gleichheit? JUCKT EUCH DAS?!

Henri Michel, Mitglied unserer Redaktion und Schüler des Leistungskurses Politik und Wirtschaft, hat eine Meinung zur bevorstehenden Europawahl, die wir euch nicht vorenthalten möchten:

Die Nachricht ist zu wichtig und die Zeit ist zu essenziell, um diese Worte an das Ende eines zu langen Textes zu schreiben, wenn die Hälfte schon weg ist: Die Wahl zum Europäischen Parlament ist wichtig. Wichtiger als je zuvor und wenn ihr irgendwelche Werte vorzuweisen habt und nicht zu faul oder feige seid, sie zu vertreten, ist es eure Pflicht, diesen Sonntag, den 09.06, ins Wahllokal zu gehen und euer Kreuz zu setzen.

Mein Name ist Henri und ich bin politisch interessiert. Politisch interessiert, was heißt das überhaupt? Was für ein alberner Begriff. Politik ist, wie wir unser Zusammenleben gestalten. Wie wir leben und ja, auch wie andere leben dürfen und wie nicht. Politik kann entscheiden, wer eine Chance haben darf, glücklich zu sein und wer ohne Chance auf Hilfe zurückgelassen oder sogar noch in seinem Alltag behindert wird. Nein, ich bin nicht politisch interessiert, ich besitze so etwas wie Empathie für andere und wünsche mir, dass alle Menschen gut und glücklich leben dürfen. Ich verstehe, dass Politik langweilig und frustrierend sein kann und ich verlange nicht mehr als ein bisschen Zeit und einen kleinen Spaziergang zum nächsten Wahllokal (kann euch Google Maps zeigen).

Ihr werdet wohl kaum überhört haben, wie viele hier in Deutschland auf die Straße gehen. Gegen Rechts, gegen Diskriminierung und gegen Hass. Wenn ihr selbst schon einmal dabei wart, wisst ihr hoffentlich, wie wichtig das Wählen ist. Wenn nicht, ihr aber trotzdem versteht, warum Menschen demonstrieren, wenn ihr auch etwas tun wollt, aber Angst habt oder einfach keine Lust, ihr seid nicht allein. Niemand muss demonstrieren, aber das Wählen, das ist eure Pflicht als Menschen, die auch teilweise so sehr von der EU profitiert haben, siehe die Einführung des Euro, ohne den alles preislich noch viel instabiler wäre oder die Freiheit, die ihr beim Reisen zwischen den Staaten habt, und vieles mehr.

Was euch noch mehr interessieren sollte, ist, was euch die EU alles wegnehmen kann, wenn die falschen Parteien regieren. Wie viel euch jetzt schon entgeht, das so einfach so viel besser laufen könnte. Diese Gemeinschaft. Die Europäische Union, eine so potenziell mächtige Gemeinschaft, gibt euch nun also die Möglichkeit zu wählen. Lange umkämpft dürfen nun auch 16-Jährige wählen und so essenziell mitbestimmen, wie es uns in der Zukunft gehen wird. Ich glaube noch daran, dass wir, die Jugend, politisch interessiert sind und ich weiß, dass wir etwas verändern können. Es gibt kaum etwas Dümmeres, als diese Möglichkeit nun nicht zu nutzen.

Sich zu informieren ist nicht schwer. Die gleichen Leute, die euch abends vor der Geschi-Klausur noch schnell den Verlauf der Französischen Revolution erklären, können euch in wenig Zeit beibringen, was das EU-Parlament ist und ja, sogar was die einzelnen Parteien vorhaben. Zusätzlich könnt ihr auch Tools wie den Wahlomaten oder den Wahlswiper nutzen, die euch eine grobe Richtung weisen können.

Wenn die Möglichkeit eines katastrophalen Rechtsrucks besteht. Wenn riesige Parteien das Ziel verfolgen, das Leben einiger gezielt schwer zu machen oder ganz aus unserem Kreis und ihrem Zuhause zu verbannen. Wenn sie Menschen, die einfach ein anderes Geschlecht, eine Hautfarbe oder Sexualität haben, ihre Existenz absprechen oder wenn sie UNSER ALLER Zukunft vernichten, indem sie den Klimawandel armselig schwach oder im schlimmsten Fall gar nicht bekämpfen, dann können wir uns nicht leisten, das durchgehen zu lassen. Niemand nimmt uns diesen Job ab und wenn das alle erwarten, geht am Ende niemand.

Niemals, und ich wiederhole mich, niemals, war es so wichtig, sich einen Vormittag die Mühe zu machen, zu recherchieren und mit so wenig Aufwand unsere Werte, Mitmenschen und Zukunft zu schützen. Wenn euch das alles zu abstrakt ist, gibt es viele, die es besser erklären können. Ein paar sind direkt hier verlinkt. Neutrale Quellen, die euch bei der Orientierung helfen können. Briefe von Holocaustüberlebenden und Weltkriegszeugen appellieren genauso an euch, wie ich jetzt.

Hinterfragt eure Eltern und ihre Wahlentscheidung. Nichts frustriert mich so sehr wie der Fakt, dass es zu so einem großen Teil Erwachsene, gerade Ältere sind, die ihre Wahlentscheidung aus Tradition, ohne irgendeine Ahnung oder gänzlich ohne Gefühle treffen. Bitte, lasst uns ihnen zeigen, dass wir es besser können. Wir als nächste Generation. Wir als Menschen, deren Zukunft auf dem Spiel steht. Vielleicht die letzten, die den Klimawandel stoppen können, vielleicht die letzten, die den Rechtsruck aufhalten. Oder vielleicht auch einfach die Letzten. Macht keinen Fehler, der vielleicht nicht mehr zu korrigieren ist. Redet mit euern Klassenkameradinnen und -kameraden über das Thema und versucht sie zu sensibilisieren. Macht es für euch, eure Mitmenschen und macht es für die, deren Stimme nicht gehört wird. Geht wählen. Wählt die großen Parteien, wählt die kleinen Parteien, völlig euch überlassen. Aber wählt.

Kommentar: Henri Michel

Links, die euch bei eurer Entscheidung helfen können:

https://www.voteswiper.org/de/deutschland

https://www.wahl-o-mat.de/europawahl2024/app/main_app.html