Ignoranz

Kannst du es hören?
Das Pflaster schreit unter den Qualen,
die die Massen ihm zufügen, es bricht,
und bemalen zu tausend die Fahlen, die sich Künstler nennen, in dämmrigem Licht,
voll Zuversicht das städtische Gesicht, so ist dem Unrecht Ausdruck verliehen,
und der Schmerz spricht, doch verstummt nicht.
Darf das geschehen?
Das Schreien der Jüngsten kratzt an den Bauten,
der Lärm der Maschinen gemischt zu den Lauten, beißt am Gestein,
und reißt ihn herunter, wo er zerschellt,
und sich zu den Erzeugnissen gesellt,
die dem Schöpfer bis zum Tod gedient und das nasse Grab verdient haben,
das Biest ist schlecht und muss sich laben an allen Gaben der Welt.
Reicht es denn nicht?
Die Körper und Hüllen füllen den Raum bis er droht zu platzen,
schwitzendes Fleisch zuckt und reibt sich in der Schar,
es verliert sich und stöhnt aus schmatzenden Fratzen,
es versucht zu entkommen, doch die Schatten sind rar,
ein Moment der Verzweiflung für den wachen Geist,
die Schwachen jedoch, und das sind die Menschen, verlieren sich unter Gleichen, der Moment verblüht und muss weichen.
Doch wenn der Tag stirbt, während die Sonne bricht,
wenn das Ritual beginnt und Frieden an Einfluss gewinnt, dann spendet nach kurzer Blindheit Technik neues Licht,
und gewährt Sicht auf den, dem doch keiner böse gesinnt ist.
Im Beisein von Millionen kleinster Seelen, darf die Stadt ihr Schicksal bedauern.

Konstantin V.