Ihr habt die Wahl!?

Kommt ein junger Mensch ins Wahllokal… Und jetzt?
Klingt wie ein Witz, ist aber nicht lustig.
Kaum jemand wird verpasst haben, dass wir bald wieder Bundestagswahl haben. Die Plakate hängen verteilt aufs ganze Land und bitten uns um ihre Stimme(n).

Aber worum geht es schon?

Eine menschheitsbedrohende Klimakrise, steigende Preise bei… na ja bei allem, gesellschaftliche Spaltung und zunehmender Hass, Gefahr für die Demokratie von Rechts.
Langsam wird immer mehr Menschen klar, die Sache könnte doch ernst sein.
Doch oftmals tut sich dann das nächste Problem auf, wen wähle ich nun?
Ich möchte hier keine Empfehlung aussprechen, auch wenn meine Entscheidung lange gefallen ist. Es geht heute darum, wie ihr eure Entscheidung fällen könnt. Denn, dass ihr diese Entscheidung fällt, ist unfassbar wichtig.

Wer nicht wählt, wer sich nicht entscheidet und wer immer noch sagt, er oder sie interessiert sich nicht für Politik, dem muss ich leider sagen: Jede und jeder, der nicht das Mindestmaß an Teilnahme ausnutzt, also wählen geht, der wird die Macht den Extremen schenken, der wird nichts verbessern und nichts verändern und die Welt braucht diese Veränderung dringender als je zuvor.

Wie also entscheide ich mich?

Schon jetzt hat der Wahl-O-Mat ein Rekordergebnis aufgestellt. Nie haben ihn in so kurzer Zeit so viele Menschen in Anspruch genommen und ja, er ist eine gute Methode, um sich zu informieren, mit welcher Partei man am ehesten übereinstimmt. In den 38 Thesen, die er vorschlägt, kann man seine eigene Meinung zu politischen Themen angenehm mit den Aussagen der Parteien in ihren Programmen abgleichen und wird so seine grobe Richtung erfahren.

Zusätzlich gibt es diverse andere Tools wie zum Beispiel den Real-O-Mat, der die eigene Meinung mit den tatsächlich im Bundestag getroffenen Entscheidungen und Abstimmungen der Parteien vergleicht. Das ist vor allem deswegen hilfreich, weil viele Parteien teilweise seit Jahren immer wieder Dinge versprechen, die sie dann nicht umsetzen, weil sie Kompromissen zum Opfer fallen, oder weil die Partei bestimmte Ideen immer nur im Wahlkampf entdeckt, wenn es um unsere Stimmen geht. Für die politische Wahlentscheidung ist es aber vor allem wichtig, dass man seine eigene Meinung zu bestimmten Themen kennt.
Wer sich grundlegend mit seiner Meinung beschäftigen will, kann gerne einmal überlegen, was einem so wichtig ist.
Sind es eher soziale Fragen wie zum Beispiel, wie es mit eurer Rente aussieht, wie teuer der Einkauf sein soll oder wie hoch die Mieten?

Ist es euch wichtig, dass Frieden herrscht, dass wir uns für Diplomatie einsetzen oder vielleicht aufrüsten, um für alles gewappnet zu sein?
Oder habt ihr vielleicht kein Interesse daran, dass unser Planet immer heißer wird, Katastrophen zunehmen und Menschen auf der ganzen Welt ihre Heimat verlieren? Ist euch vielleicht etwas ganz anderes wichtig? Denkt darüber nach, was euch am wichtigsten ist und sucht danach, was die Parteien dazu sagen, wenn euch eine Partei interessiert, dann lest ein Kurzwahlprogramm, das informiert und dauert meist nicht lange. Stellt in Frage, was euch die Gesichter auf den Plakaten erzählen wollen und lasst euch nicht blind von euren Eltern oder Freund*innen beeinflussen und redet mit ihnen über die Wahl und die Parteien.

Unsere Demokratie lebt vom politischen Diskurs, also eben von diesem Miteinanderreden. Seht, welche Partei euch am meisten zusagt und trefft eure Wahlentscheidung. Die Informationen zur Wahl selbst sind leicht im Internet verfügbar.

Wenn ihr noch andere Informationsquellen wollt, fragt immer gerne eure PoWi- oder GL-Lehrer*innen, wo ihr euch sonst informieren könnt. Ich hoffe, ich konnte euch einigermaßen motivieren und denkt daran:
Wer keine Politik macht, mit dem wird sie gemacht, die Welt lässt sich ändern und verdammt,
wir sollten es tun, jetzt oder nie.

Von Henri Michel

https://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2025/app/main_app.html

https://real-o-mat.de

Foto von Alana Harris auf Unsplash