Salve et Vale!
Nimmst du Latein an der ARS oder bist noch am Überlegen, ob das was für dich ist? Was ich dir dazu sagen kann, ist, dass sich die Fahrt nach Rom am Ende der 5 Jahre definitiv lohnt! Besichtigungen, Touren und viel Laufen klingen vielleicht erst einmal nach einer typischen Klassenfahrt, aber das alles gleicht sich durch gutes Essen, eine schöne Stadt und ganz viel Spaß aus.
Die Romfahrt der Lateinkurse elf und zwölf fand dieses Jahr unter der Leitung von Herr Opper und Frau Grebe statt. Vier Tage konnten 21 Schülerinnen und Schüler die Hauptstadt der Antike bewundern, kennenlernen und hautnah erleben! Die Romfahrt wird anlässlich des (im besten Fall) bestandenen oder bevorstehenden Latinums veranstaltet.
Tag 1:
Als wir alle am Flughafen ankamen, konnten wir es gar nicht abwarten. Trotz Müdigkeit natürlich. Nach dem Check-In konnten wir unsere Koffer aufgeben und dann zum Gate gehen. Der Flug selbst war sehr entspannt. Nach ca. 1:30h landeten wir auf dem Flughafen Rom-Fiumicino.
Die Fahrt mit dem Bus vom Flughafen zum Bahnhof dauerte eine Stunde. Nachdem wir alle Koffer im Hostel abgestellt und die Zimmeraufteilung geklärt haben, ging es für uns auf einen ersten Spaziergang durch Rom. Neben den schönen Häusern sahen wir auch schon die ersten Kirchen und historischen Gebäude. Der italienische Charme ist wirklich einzigartig.
Unsere drei großen Spots waren das Pantheon, der Trevibrunnen (natürlich wurde sich hier etwas gewünscht ;)) und die spanische Treppe. Abends haben wir noch fein gegessen und sind dann zurück in die Unterkunft.
Tag 2:
Das Frühstück im Hostel war typisch italienisch. Das bedeutet, es gab NUR Süßes. Neben der semi-guten Stärkung brachen wir aber auf und nahmen die Metro (1,50 Euro für 100 Minuten?!) zur Colosseo-Station. Wenn man aus der Station kommt, springt einem direkt das Kolosseum ins Auge, das ist vielleicht ein Anblick! Sehr empfehlenswert.
Nach langem Laufen, vorbei an der Engelsburg und über den Tiber, sahen wir schon von weitem den riesigen Petersdom. Für alle die nicht wissen, was da ist: Das ist DIE Kirche im kleinsten Staat der Welt. Im Vatikan lebt außerdem der Papst und hält seine Gottestdienste in dieser Kirche. Ob du’s glaubst oder nicht, wir haben sogar den Papst für ein paar Sekunden gesehen! Er lief gerade die Treppe des Doms herunter, als wir uns ihm näherten. Was ein krasser Zufall!
Wir gingen jedoch nicht hinein, sondern in die Vatikanischen Museen ein paar Blöcke weiter. Nach einer Kontrolle wie am Flughafen haben wir es dann auch endlich dort reingeschafft.
Einen kleinen Fail gab es dann aber. Herr Opper hat zwar die Kopfhörer und das Mikrofon für die Tour gebucht, aber nicht den Tourguide! Also haben wir improvisiert und er hat kurzerhand die Führung übernommen. Wir hatten definitiv trotzdem unseren Spaß damit! Vieles konnten uns die Lehrer erklären, bei manchem haben wir gegoogelt und bei anderem geraten. Dadurch, dass jeder in unserer Gruppe hören konnte, was in das Mikrofon reingesprochen wird, war die gesamte Tour echt witzig, wenn von allen möglichen Menschen jegliche Kommentare gemacht wurden.
Das Museum war rieeesig und nach ca. 2 Stunden ging’s dann wieder Richtung Vatikan, wo wir uns fürs Abendessen aufteilten. Auch diesen Abend haben wir schön ausklingen lassen.
(Über 22.000 Schritte)
Tag 3:
Auch der 3. Tag war intensiv! Wer wollte konnte um 6 Uhr morgens aufstehen, um in den Petersdom zu gehen (Dadurch sollte die große Meute umgangen werden). Auf dem Tagesprogramm stand ansonsten Kolosseum und Forum Romanum.
Dieses Mal hatten wir tatsächlich Kopfhörer und einen Tourguide. Als erstes sind wir ins Kolosseum gegangen und haben alles Mögliche darüber gelernt. Man konnte echte Tierknochen von damals sehen oder auch Gladiatoren-Grafitti. Wusstest du, dass es sogar Seeschlachten IM Kolosseum gab? Dafür wurde die Arena mit 1.5m Wasser gefüllt und es wurden extra Schiffe mit Kränen hereingebracht oder vor Ort gebaut. Nachdem später die unterirdischen Gänge ausgebaut wurden, war dies jedoch nicht mehr möglich. Im Kolosseum entstand auch das erste Model eines Aufzugs. Mit einer Seilzugtechnik konnten die Tiere in Käfigen vom Gewölbe bis kurz unter die Arena befördert werden. Dort öffnete sich dann eine Klappe und das Tier sprang aus dem Käfig heraus. Verrückt, oder?
Leider ist heute wenig vom Kolosseum übrig. Über die Jahrtausende klauten Menschen immer wieder Materialien, wie die Kupferstühle, um sie einzuschmelzen oder auch Steine, um diese für andere Bauten zu benutzen.
Als wir dann mit der Besichtigung des antiken Stadions fertig waren, liefen wir ein paar Meter weiter zum Forum Romanum. Man konnte merken, wie sehr das Lateinherz der beiden Lehrer hier aufging. Das Forum Romanum war mit vielen Basiliken, Schauplätzen, Bühnen und Gärten ein Hot Spot im antiken Rom. Es diente hauptsächlich als Marktplatz. Die Basiliken dort wurden vielseitig genutzt. Mal als Markthalle, mal zur Justizausübung. Heute ist nicht mehr wirklich viel davon übrig. Die Ruinen, verschiedene Materialien und Wege, verdeutlichen aber, wie historisch wertvoll dieser Ort ist. Unsere Führerin hat uns auch hier viel über die Geschichte der Erbauung und Regentschaften der verschiedenen Kaiser erzählt. Es ist echt einen Besuch wert! Tatsächlich konnten wir auch dort Geschichten aus dem Felix-Schulbuch (Lateinbuch) wiederkennen und ich muss sagen, aus der theoretischen Vorstellung wurde dann ein visuelles Bild. Vor Ort zu sein ist einfach nochmal eine ganz andere Nummer.
Nach der 3-stündigen Tour schlenderten wir selbst noch ein bisschen herum und begaben uns dann schließlich alle zusammen in ein Restaurant. Das war jedoch wirklich horror!
Zunächst sah es süß aus und die Kellner waren freundlich. Platz hatten wir nicht viel, denn mit unserer Gruppe war das gesamte Restaurant voll. Was uns angelockt hat, waren die Preise, denn diese waren okay für die Lage so nah am Kolosseum. Das Essen wiederum war’s wirklich nicht. Es hat den wenigsten geschmeckt, die Portionen waren überschaubar und da die Karte auf italienisch war, musste man das Essen mit Google Übersetzer erahnen, was zu Missverständnissen geführt hat.
Nach dem Drama brauchten wir erstmal ein Eis und sind dafür zurück zu der Station an unserem Hostel gefahren. Das war ein guter Move, um die Situation zu retten.
Am Abend saßen wir noch alle zusammen und haben neben Spielen noch echt coole Gespräche geführt. Eine super Gelegenheit, um nochmal alles rekapitulieren zu lassen, bevor es zurück nach Hause ging.
(Schritte: 24.000)
Tag 4:
Frühstücken, Koffer packen und Schlüssel bis 9.15 Uhr abgeben. Danach ging es nochmal in die Stadt. Entweder ins Pantheon oder zum Bummeln. Als letzten offiziellen Programmpunkt besuchten wir das Ara Pacis Museum. Bis 14 Uhr waren wir dort und fuhren danach mit der Metro zurück zum Hostel, holten unsere Koffer und dann ging es mit Bus und Bahn wieder zum Flughafen. Dieses Mal war die Wartezeit länger, aber auch das konnten wir gut überbrücken.
Nach einem reibungslosem 1:20h-Flug kamen wir gegen 20:30 Uhr in Frankfurt an. Ein letztes BeReal mit Herr Opper und die Fahrt war vorbei.
Diese 4 Tage vergingen zwar sehr schnell, aber es war es 100% Wert. Wir haben so viel gesehen, konnten so viel auf witzige Weise lernen und die generelle Atmospähre war dauerhaft entspannt und total ungezwungen. Ja, es war ein schulisches Event, aber durch coole Lehrer und coole Schüler konnten wir uns allen gegenseitig eine unvergessliche Zeit schenken.
Ich kann die Romfahrt nur weiterempfehlen! Die Stadt ist atemberaubend schön und dessen Geschichte einzigartig. Wir konnten alle großen Sehenswürdigkeiten abklappern, aber hatten zwischendurch auch genug Zeit, um auf eigene Faust herumzulaufen. Es war definitiv für jeden etwas dabei.
Ein großes Dankeschön geht an Frau Grebe und Herr Opper für die Organisation und Begleitung. Ich bin sicher, ich kann für alle sprechen, wenn ich sage: „Es hätte niemand besser machen können!“
Vale!
Reisetagebuch und Fotos: Valenia Grau