Diskussionsrunde zur Landtagswahl in Hessen

Von links nach rechts: Holger Bellino, Hermann Schaus, Sven Mathes, Elke Barth, Philipp Herbold, Andreas Lichert, Maite Rauth, Nelian Pflug und Sven Weinhold

Gibt es einen Rechtsruck?

Am 29.9.23 fand an der ARS im Vorfeld der Landtagswahlen eine von unserem Fachsprecher Politik, Sven Weinhold, organisierte, hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion in der Aula statt, zu der die Oberstufe eingeladen war. Unser Chefredakteur und dem Ressort Politik verbundener Journalist Halil Celik hat dazu folgende Meinung:

Die Zukunft der hessischen Schulen steht auf tönernen Füßen, und die entscheidende Rolle, die die Landesregierung dabei spielt, darf nicht unterschätzt werden. Es ist ein Zusammenwirken von Politik und Bildung, bei dem die Wahlen den Weg für kommende Generationen von Schülern ebnen oder blockieren können. In einer Welt, in der Technologie eine wichtige Rolle spielt, stehen viele Schulen vor dem Problem veralterter Infrastruktur und unzureichender digitaler Ressourcen. Die Ergebnisse der Landesregierung können den Unterschied zwischen baufälligen Klassenzimmern und Gebäuden mit maroder Infrastruktur und modernen Bildungseinrichtungen ausmachen. Die Digitalisierung ist ein weiterer entscheidender Faktor für die Schülerschaft. Die Landesregierung ist der Schlüssel zur Zukunft unserer Schulen im digitalen Zeitalter, denn Sie, die gewählten Vertreter des Landes, entscheiden, wie viel Geld zur Verfügung steht. Sie gestalteten den Lehrplan und setzten Bildungsziele für uns.

Es geht nicht nur um „Politik“, es geht um uns. Eine weitere Herausforderung an unserer Schule ist der spürbare Lehrermangel, viele Stunden fallen aus und dazu immer mehr Lernstoff, der zu Hause bearbeitet werden muss. Es fehlt an qualifizierten Lehrkräften, was zu größeren Klassen, weniger individueller Betreuung und Qualitätsverlust in der Bildung führt. Doch wie beurteilen die hessischen Politiker den Lehrermangel? Nun hat Lehrer Sven Weinhold namenhafte Gäste, aktuelle Mitglieder des Landtags, hessische Spitzen- sowie Wahlkreiskandidaten, für die Veranstaltung in der Aula gewonnen. So stellten sich Hermann Schaus (Die Linke), Elke Barth(SPD), Sven Mathes (Die Grünen), Philipp Herbold ( FDP),Holger Bellino (CDU), Andreas Lichert (AFD).

Laut Herrn Bellino, Vertreter der CDU, sei die Abdeckung der Lehrer nicht so schlimm , wie alle behaupten. Doch für die Vertreterin der SPD , Frau Barth, sei es abwegig, dass es noch zu viele Quereinsteiger ohne Festanstellung und tarifliche Absicherung gebe. Zum Abschluss konnten die Schüler hervortreten und noch ihre Fragen an die Parteien stellen. Ich machte auf die Tendenzen der CDU aufmerksam. Ich behauptete und behaupte, dass die CDU in ihrer aktuellen Lage immer mehr rechtsgerichtete Tendenzen erlebt, besonders in Fragen um die Einwanderung. Im Zuge dessen machte ich auf den Verlust von Dr. Walter Lübcke aufmerksam , welcher von Rechtsradikalen ermordet wurde. Zudem kommt der Verdacht auf, dass die CDU nun mit Rechtsextremen auf politischen Ebenen kooperieren will.

Nun stellt sich insgesamt die Frage, ob das Land Hessen einen Rechtsruck erlebt und wie sich dies auf die Schülerschaft in hessischen Schulen auswirkt. Hessen rückt nach rechts. Noch heftiger als erwartet. Die AfD hat nochmals zugelegt und ist Oppositionsführerin. Klarer Sieger ist aber die Union. Verantwortlich dafür ist weniger ihre Performance der vergangen Jahre, sondern die derzeit unbeliebte Ampelkoalition. Da immer mehr Stimmen an das rechte Lager gehen, stellt sich die Frage, ob sich in hessischen Schulen rechte Tendenzen entwickeln und ob man in Zukunft mehr Prävention in Schulen betreiben muss?

Viele Lehrer werden mit dieser Herausforderung alleine gelassen und wissen teilweise nicht, wie sie mit den Schülern über diese Problematik, die Verbreitung von Verschwörungstheorien oder rechtsextreme  Äußerungen, sprechen sollen.